Bundeswehr und Stadt Mayen besiegeln gewachsenes Miteinander

Der Neujahrsempfang des Standortältesten der Garnisonsstadt Mayen, zu dem Oberst Christian Bader gemeinsam mit der evangelischen und katholischen Militärseelsorge eingeladen hatte, stand in diesem Jahr unter einem besonderen Stern. Bader, gleichzeitig Kommandeur des in Mayen beheimateten Zentrum für Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw), begründete mit Oberbürgermeister Wolfgang Treis die gegenseitige Patenschaft zwischen dem Zentrum und der Stadt. 

 

Oberst Bader und Oberbürgermeister Treis (links) unterzeichnen die Patenschaftsurkunden. (Quelle: Bundeswehr/Simmeth)

Zunächst waren die militärischen und zivilen Gäste zu einem ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche Herz-Jesu nach Mayen eingeladen. Der Gottesdienst wurde durch die Militärpfarrer Michael Kühn (katholisch) und Dr. Klaus Beckmann (evangelisch) geleitet. Beide thematisierten das Erfordernis von festen Werten in der heutigen Zeit. Aufmerksamkeit, gegenseitige Achtung, Fürsorge, Überzeugung, Offenheit und ein festes Herz seien notwendig, um in unruhigen Krisenzeiten die Richtung zu halten und andere nicht aus dem Blick zu verlieren.

 

Geschenk: Oberst Bader (rechts) übergibt OB Treis ein einsatzerprobtes Lautsprecherhorn. (Quelle: Bundeswehr/Manthei)

 

An den Gottesdienst schloss sich der Empfang im Sitzungssaal des Mayener Rathauses an. In seiner Ansprache begrüßte Oberst Bader die Vielzahl der Gäste aus der rheinland-pfälzischen Landes- und Kommunalpolitik, der Bundeswehr, der Wirtschaft, den Kirchen, Vereinen und Verbänden, ehe er kurz auf das vergangene Jahr mit den Feierlichkeiten aus Anlass des 725-jährigen Stadtjubiläums zurückblickte. „Nach meinem Eindruck haben Sie Ihr Jubiläumsjahr in großartiger Weise vorbereitet und würdig gefeiert“, sagte Bader. „Unsere ausgeprägte Verbundenheit mit dem Jubilar – der Stadt Mayen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern – möchte ich mit einem kleinen Geschenk hervorheben.“ Er überreichte Oberbürgermeister Treis ein Lautsprecherhorn auf einer Schieferplatte. Das Horn kam unter anderem im Kosovo und in Afghanistan zum Einsatz.

Handschlag: Mit einem kräftigen Händedruck wird die Patenschaft besiegelt. (Quelle: Bundeswehr/Simmeth)

 

Essentielles in 2017

Oberst Bader beleuchtete im Fortgang seiner Rede ausgewählte Aspekte der deutschen Sicherheitspolitik, die die Bundeswehr und somit auch die Angehörigen seines Zentrums betreffen. Die NATO „Enhanced Forward Presence“, die Aufstellung des neuen Cyber- und Informationskommandos als weiteren Organisationsbereich, die Einsätze von Masar-e Scharif in Afghanistan bis Tampa/Florida beziehungsweise von Erbil im Nordirak bis Gao in Mali: die OpKom-Soldaten sind umfassend beteiligt und „unmittelbar am Puls aktueller Entwicklungen“. Vor der Unterzeichnung der Patenschaftsurkunden resümierte Oberst Bader die rund 23-jährige Geschichte der Operativen Kommunikation, früher Operative Information, am Standort Mayen. Die ersten Einheiten des Aufgabenbereichs verlegten 1994 nach Mayen. „Seitdem halten wir den Kürrenberg ‚militärisch besetzt‘!“ Es bestehen bereits sehr enge Verbindungen ins Rathaus, zu den Behörden und den Bürgern der Stadt; dies würde nicht zuletzt durch die alljährlichen närrischen Verteidigungskämpfe am Kasernentor und am Rathaus jedermann sichtbar. „Herr Oberbürgermeister, in diesem Sinne ist es mir eine große Ehre und zugleich außergewöhnliche Freude, für das Zentrum heute mit Ihnen unsere Patenschaft zu besiegeln“, schloss Oberst Bader und übergab das Wort an das Oberhaupt der Stadt.

 

Bunt gemischt: Auf dem Neujahrsempfang waren nicht nur militärische Gäste anwesend. (Quelle: Bundeswehr/Simmeth)

 

Patenschaft setzt Zeichen

„Diese Patenschaft mit ihrer Urkunde wird auch ein offizielles und äußeres Zeichen für das positive Miteinander der zivilen Bevölkerung und der Soldatinnen und Soldaten hier in Mayen setzen“, konstatierte Oberbürgermeister Treis. Die Bekundung der Patenschaft sei letztendlich die Dokumentation dessen, was seit sehr langer Zeit erfolgreich gelebt werde und er freue sich auf eine weiterhin gute und positive Zusammenarbeit. „Das Jahr 2017 nimmt einen guten Anfang“, äußerte Treis, der im Anschluss an seine Worte ebenfalls ein Geschenk übergab. Oberst Bader erhielt eine Strichzeichnung der Mayener Clemens-Kirche. Das Holzbläserquintett des Heeresmusikkorps aus Koblenz umrahmte die Veranstaltung in feierlicher Form. Oberbürgermeister Treis und Oberst Bader gaben ihre Signatur unter die Urkunde und besiegelten die Patenschaft zudem mit einem kräftigen Handschlag. Im Anschluss feierten die Paten zusammen mit ihren Gästen und nahmen die zahlreichen Glückwünsche entgegen.